Ein Spaziergang entlang der "Selke"

Ich möchte mich gleich zu Anfang meiner Wegbeschreibung bei Ihnen entschuldigen. Als ich jetzt, im Frühjahr 2007, diesen Weg gegangen bin, habe ich den Vegetationsunter-
schied von einigen Tagen nicht bedacht. Es ist am Harzrand schon eher grün als im Harz. Die Bäume im "Selketal" hatten zwar schon kleine grüne Spitzen, aber sie kommen auf den Bildern nicht zur Geltung.
Der Wandertag beginnt mit einer gemütlichen Fahrt mit der "Selketalbahn". Der Dampfzug hat gerade Einfahrt aus Richtung Quedlinburg. Der Triebwagen wartet auf die Ausfahrt dort hin. Bitte klicken Sie auf das Bild. Im folgenden Fenster ziehen Sie den rechten Balken etwas nach unten, damit ein grüner Streifen erscheint. Jetzt "fahren" Sie von "Gernrode" nach "Mägdesprung", wo der Spaziergang beginnt.

Etwas unterhalb des Bahnhofs kommen wir am Stumpf eines Obelisk vorüber. Er war dem "Fürst zu Anhalt Friedrich Albrecht" gewidmet. Hier im "Selketal" trägt vieles des Namen von Mitgliedern der Fürstenfamilie von "Anhalt-Bernburg".
Das rote Backsteingebäude ist die "Neue Maschinenfabrik" gleich neben dem "Carlswerk" . In der Ausstellung wird die Geschichte des bedeutenden Maschinenbaustandortes dargestellt. Im Erdgeschoß ist alles wie am letzten Arbeitstag 1990 erhalten.
2012 wurde auf den restaurierten
Sockel eine neue Nadel aufgesetzt
Dieser Komplex gehört zum "Mägdesprunger Eisenhüttenwerk", das sich einst auf sechs Kilometer (vom heutigen "Forsthaus Drahtzug", bis hinunter zum "4.Hammer" in Rich-
tung "Selkemühle") hin zog.
Der Spaziergang geht aber zur Straße nach Harz-
gerode. Die Tierplastiken auf dem Gelände des "Mägdesprunger Eisenhüttenwerkes" sind Zeug-
nisse der hervorragenden modellbau- und gieß-
technischen Fertigkeiten der Hüttenwerker im 19.Jahrhundert.
In der engen Linkskurve überqueren wir vorsichtig und zügig die Straße und steigen gleich den Berg hinauf.
Oben am Kreuz, das ebenfalls im Zusammenhang mit der Fürstenfamilie steht, haben wir einmal einen Ausblick auf die "Viktorshöhe" und tief unten sehen wir den "Stahlhammer". Dort kommen wir auf dem Rückweg vorüber.
Der Weg führt dann weiter zur "Köthener Hütte" und zum "Friedensdenkmal". Am "Luisentempel" kom-
men wir auch vorbei.

Der Aussichtspunkt "Köthener Hütte"

Die Veränderung von "Alexisbad" vom "Friedensdenkmal" aus gesehen. Das erste Bild stammt etwa vom Ende der 1960er Jahre. Das zweite von 1998 und das letzte von 2007.

Das "Birkenhäuschen" ist ein lauschiges Plätzchen hoch über der "Selke". Die "Verlo-
bungsurne" steht auf dem "Habichtsstein", an der Ecke wo von Harzgerode her das "Lange Tal" in das "Selketal" aufgeht. Direkt unterhalb biegt auch das eine Gleis der "Selketalbahn" in das "Lange Tal" ein, das andere führt weiter über "Silberhütte" nach "Stiege".
Hier endet der schöne Höhenweg. Wir steigen vom "Habichtsstein" herab und gehen an seinem Fuß rechts nach "Alexisbad"- 1810 von "Herzog Alexius Friedrich Christian" gegründet. Hier sprudelte, nach damaligen Erkenntnissen, die stärkste eisenhaltige Quelle Deutschlands. Diese "Quelle" ist ein alter "Wasserlösungsstollen" eines Bergwerks oben in Harzgerode. "Fürst Friedrich Albrecht von Anhalt-Bernburg" ließ das Wasser untersuchen und es wur-
de als sehr gutes Heilwasser eingestuft. Aber erst durch "Herzog Alexius Friedrich Christian" wurde das Heilwasser richtig vermarktet. Auf Grund neuester Analysen ist das Wasser aber nicht mehr als Trinkquelle nutzbar.
Im "Cavaliersahus"n(zum "Vitalhotel Alexisbad" gehörig), hängen viele Bilder mit alten Ansichten vom Ort. Die kleine Kapelle, in der häufig kleine Konzerte stattfinden war als "Teepavillon" 1815 errichtet worden.
Am Felsen vorüber führt oberhalb des Parkplatzes ein Pfad zur ehemaligen Trinkquelle von "Alexisbad", dem "Alexisbrun-
nen".
Die Wanderung geht weiter auf der anderen Straßenseite. Zwischen den Häusern der "Klostermühle" führt der Weg weiter auf die andere Seite der "Selke". Vorn an der Straße steht auch eine Infotafel zur "Klostermühle".
Hinter der "Selke" und den Schienen geht der Weg gleich rechts hinauf.
Wir kommen jetzt zum "Selkewasserfall". Er ist eigentlich die "Wilde Flut" des Obersten Stauteiches des "Eisenhüttenwerk Mägde-
sprung". 1828-1830 unter "Johann Ludwig Carl Zinken (1791-1862) als "Neuer Teich" errichtet. Später dann als "Carls Teich" bezeichnet.
Wir kommen jetzt nach "Drahtzug". 1769 unter dem Namen "Neues Werk" als Blank-
schmiede gegründet und später zur Drahtzieherei umgebaut. "Drahtzug" hatte im gesamten Bereich des "Mägdesprunger Eisenhüttenwerks" mit 4,5m Durchmesser das größte Wasserrad. Im Vordergrund verlief der Hanggraben, der das Wasserrad mit Auf-
schlagwasser versorgte und das, was unten gerade wieder frei gelegt wird, war wohl ein Ablauf für das Wasser das durch diesen "Fehlschlag" floss. Der schräge Verlauf des Gatters lässt darauf schließen, das hier ein "Fehlschlag" installiert war.
1842 wurden das Werk wieder abgebrochen und das Gebäude als Försterei genutzt.
Typisch für das "Selketal" ist die Verwendung von "Plattenschiefer". Hier im "Stahl-
hammer" ist ein Treppenaufgang sehr gut erhalten.
Der "Stahlhammer" war nach dem "Drahtzug" der "2. Fall" des weiter oben gestauten Aufschlagwassers.
Jetzt sind es nur noch wenige Schritte bis zum Ausgangspunkt des "Spaziergangs entlang der Selke".
Sie können den Weg auch im Sommer gehen, er führt immer unter dem Laubdach der Bäume entlang.
Im Herbst lockt Sie vielleicht die Laubfärbung noch einmal hier her.
"Fahrplan der "Harzer Schmalspurbahn".