Der Geologe "Karl August Lossen"

Die erste grundlegende geologische Kartierung des Harzes haben wir diesem Mann zu verdanken - "Karl August Lossen".
"Karl August Lossen" wurde am 5. Januar 1841 in Kreuznach geboren. Hier ging er auch zur Schule und schloss 1859 das Gymnasium ab. Von hier aus ging er in das Siegerland und dann in das Saarland und arbeitete von 1859 bis 1861 als Praktikant erst im Eisenerz und dann in der Steinkohle.
Von 1861 bis 1863 studierte "Lossen" gleichzeitig an der Berliner Universität und an der Bergakademie Berlin. Dann setzte er sein Studium von 1863 bis 1866 in Halle/Saale fort. Mit der "Geologischen Beschreibung der links rheinischen Fortsetzung des Taunus" promovierte "Karl August Lossen" 1866 ebenfalls in Halle.
In der Zeit von 1866 bis 1893 war "Lossen" Königlicher Landesgeologe" an der Preußischen Geologischen Landesanstalt in Berlin. Seine erste Aufgabe war die geologische Kartierung des Harzes. Er ging sehr sorg-
fältig und ideenreich zu Werke. 1877 war die Karte im Maßstab 1:100 000 fertig. Die Erledigung dieser Arbeit ist nicht hoch genug einzuschätzen und zu würdigen, denn der Harz ist eines der geologisch komplizier-
testen Gebirge Deutschlands. Er ist auch heute noch nicht vollständig erforscht!
Bei "Wind und Wetter" war "Karl August Lossen" auch ab 1880 häufig im Harz zu weite-
ren Forschungen unterwegs. Bei den Harzern hatte er, in Anlehnung an eine Sagenge-
stalt, den Spitznamen "Wilder Mann, erhalten. Seine Karten sind die Grundlage der Arbeit von Generationen von Geologen nach ihm. In über 100 Publikationen hat "Lossen" seine Forschungsergebnisse veröffentlicht. Ein große Anerkennung seiner Leistungen war 1881 die Berufung als Professor an die Bergakademie Berlin und 1886 als Außerordent-
licher Professor an die Universität Berlin.
Der Naturwissenschaftlich Verein des Harzes hat ihm 1896 ein Denkmal gesetzt. Es steht Ausgangs Hasserode(Wernigerode) in Richtung Schierke im Drängetal, Abzweig Thum-
kuhlental. Um die Granitsäule sind 33 Gesteinsarten des Harzes aufgestellt und numme-
riert. Die Beschreibung zu den Nummern finden Sie auf der Schautafel neben dem Denk-
mal. Hier beginnt auch ein geologischer Rundwanderweg.
Aber "Karl August Lossen" hat noch eine andere bedeutende Arbeit abgeliefert. Er erstellte die erste "Baugrundkarte" Berlins. Berlin sollte endlich eine Kanalisation erhal-
ten und man wusste nur, dass der Baugrund wegen des Spreetals schwierig war. Der Privatdozent und Mineraloge an der Berliner Universität "Albrecht Kuhnt" hatte begon-
nen linienförmig von Nord nach Süd verlaufend Erkundungsbohrungen abzuteufen. Er starb aber kurz nach Beginn der Arbeiten und "Karl August Lossen" wurde mit der Wei-
terführung beauftragt. "Kunth" und "Lossen" ließen zusammen 316 Bohrungen abteufen aus denen 8699 Proben genommen wurden. Nach der Auswertung dieser Daten entstand nicht nur die "Baugrungkarte" für die Kanalisation sondern auch das erste geologische Profil des Stadtgebietes.
"Karl August Lossen" verstarb nach einem kurzen, aber arbeitsreichen Leben am 24. Februar 1893 in Berlin. Er wurde auf dem katholischen Sankt Matthias-Kirchhof in der Röblingstrasse beigesetzt.