Der wegweisende Erdmagnetiker -
Johann Friedrich August Max Eschenhagen

Die Richtwirkung des Erdmagnetismus auf eine drehbar gelagerte Nadel mit magne-
tischer Spitze kannten vor 5000 Jahren schon die Chinesen. Das eine Abweichung zwi-
schen geografisch Norden und magnetisch Norden besteht (
Deklination) hat man 1450 heraus gefunden. Dann gibt es noch die Neigung des Erdmagnetfeldes zur Horizontalen ( Inklination). Die hat man 1544 entdeckt.
Aufbauend auf diesen Grundkenntnissen haben sich dann später Wissenschaftler speziell mit dem Erdmagnetismus beschäftigt. Einer davon war "Johann Friedrich August Max Eschenhagen".
Geboren wurde "J. F. A. M. Eschenhagen" am 22. Oktober 1858 am südlichen Ende des Harzes, in Eisleben. Sein Vater war Zimmermeister und Stadtrat und seine Mutter die Tochter des Markscheiders J. F. Böhnert, der den Jungen recht früh schon für die Natur-
wissenschaften begeisterte.
Nach dem Schulbesuch in Eisleben und Norhausen studierte "Eschenhagen" in Halle Naturwissenschaften, Matthematik und Physik. Er hat sich sehr intensiv mit dem Erdmag-
netismus beschäftigt. Hier hat er auch promoviert und ging dann in den Schuldienst.
1882/1883 lifen die Vorbereitungen für das Polarjahr und wegen seiner besonderen Kennt-
nisse über den Erdmagnetismus wurde "Eschenhagen" dem Reichskommissar für das Polarjahr beigegeben. Das hatte zur Folge, dass er noch 1883 eine Assistentenstelle am Marineobservatorium in Wilhelmshafen bekam.
Nun konnte er sich ganz seinem Lieblingsthema widmen. Eschenhagen" organisierte die erdmagnetische Landaufnahme von ganz Norddeutschland und es entstand sein dreibän-
diges "Polarwerk". Von nun an gehörte er zur ersten Garnitur der internationalen Erdmag-
netiker.
Diese Erfolge brachten ihm die Berufung nach Potsdam ein, wo er als Vorsteher des "Magnetischen Observatoriums" arbeitete. "Eschenhagen" konstruierte neue Instru-
mente und gelang mit seinen Mitarbeitern auch zu spektakulären Erkenntnissen, die das Potsdamer Observatorium zum weltweiten Vorbild werden ließ.
Eine schwere Krankheit stoppte seinen Tatendrang für längere Zeit und er mußte sich in Italien erholen. Nach seiner Rückkehr heiratete er 1891 die Tochter eines sächsischen Rittergutsbesitzers.
Seine, von ihm erfundenen, Instrumente überließ er auch anderen Observatorien und pflegte mit ihnen auch einen regen Gedankenaustausch. Potsdam wurde zum mekka der internationale Erdmagnetiker. Von hier betrieb er auch die erdmagnetische Landauf-
nahme von Preussen, die dann auf das gesamte Reich ausgedehnt wurde. "Eschenhagen" entwickelte auch ein Quecksilberthermometer mit Fernbeobachtung durch elektrische Übertragung.
Johann Friedrich August Max Eschenhagen wurde zum Professor erhoben und er erhielt auch den "Roten Adlerorden".
Leider verstarb "Eschenhagen" sehr früh, mit 43 Jahren, 1901 in Potsdam.